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In einer komplexen Einwanderungsgesellschaft, in der wir leben, treffen verschiedene Herkünfte, Religionen, Kulturen und Sprachen aufeinander. Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte stellen diese Gesellschaft zusammen. Für das Zusammenleben spielen Erinnerungskultur und Geschichtsbewusstsein eine wichtige Rolle. Wie begegnen sich Erinnerungen und Erfahrungen der unterschiedlichen postmigrantischen Communitys? Wie kann die Erinnerung des Gegenübers aus der Unsichtbarkeit heraustreten?
Diese und viele weitere Fragen möchten wir mit unseren Gäst*innen diskutieren.
Sinthujan Varatharajah lebt als Essayist*in und politische Geograf*in in Berlin. Varatharajah forscht und schreibt zu den Themen Staatenlosigkeit und Vertreibung aus einer räumlichen, logistischen und materialistischen Perspektive. Gemeinsam mit Moshtari Hilal veröffentlichte Varatharajah 2022 im Wirklichkeit Books Verlag das Diskursbuch "Englisch in Berlin", das sich mit Fragen von Sprache und politischen Ausschlüssen in der Stadt Berlin beschäftigt. Varatharajahs erstes Buch, 'an alle orte, die hinter uns liegen', das sich mit kolonialen Gewalttechniken beschäftigt, erschien im Herbst 2022 im Hanser Verlag.
Asal Dardan ist freie Autorin und studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Nahoststudien in Lund. Für ihren Text Neue Jahre wurde sie mit dem Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik ausgezeichnet. Ihr Essayband Betrachtungen einer Barbarin war für den Deutschen Sachbuchpreis 2021 und den Clemens-Brentano-Preis 2022 nominiert. Im Mai 2023 hielt sie die erste Erika Mann Lecture an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie lebt in Berlin und auf der schwedischen Insel Öland.
Die Veranstaltung wird gehostet von Ani Menua.
Ani Menua ist freie Autorin, Forscherin, Herausgeberin und Mitbegründerin von X3 Podcast. In ihrer interdisziplinären und interlingualen Arbeit verbindet sie Philosophie, Literatur und Kunst mit den Sprachen Deutsch, Russisch und Armenisch. Neben theoretischen und literarischen Texten und Übersetzungen untersucht sie in ihrem künstlerischen Forschungsprojekt „Performative Poetik“ die Wechselwirkung von Mehrsprachigkeit und Identität sowie Sprache als Widerstand. Damit war sie zu Gast an der Akademie für Bildende Künste Wien.
Das Event wird vom BMI (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat) und der EVZ (Stiftung für Erinnerung, Verantwortung und Zukunft) gefördert.